Ich habe Krebs – plötzlich ist der Elefant im Raum.
Ein Moment, auf den man nicht vorbereitet ist und doch ist er jetzt da. Du sitzt da, hörst zu, aber in Wirklichkeit rauscht es nur in deinem Kopf. Worte dringen kaum durch. „Krebs“, „mein Leben“, „meine Familie“, „wie geht es weiter“, „sterbe ich?“ – diese Gedanken überlagern alles.
Die Gedanken fahren Karussell
Noch vor wenigen Minuten war der Arzttermin einfach ein Punkt in deinem Kalender. Jetzt scheint alles in deinem Leben in tausend Stücke zu zerbrechen. Das klingt hart, aber es ist die Realität: Eine Krebsdiagnose ist traumatisch. Es wird Zeit brauchen, diese neue Wahrheit zu akzeptieren. Studien zeigen, dass viele Krebspatienten ähnliche posttraumatische Belastungen durchleben wie Menschen in Extremsituationen, etwa Soldaten oder Opfer von Gewalt. Klingt dramatisch? Ja, aber es macht Sinn. Als ich das selbst las, dachte ich erst: „So schlimm kann es doch nicht sein.“ Doch dann wurde mir klar, wie sehr diese Erfahrungen das eigene Leben verändern.
„Warum ich? Warum jetzt? Habe ich etwas falsch gemacht?“
Die ersten Gespräche nach der Diagnose sind oft wie im Nebel. Es gibt Stunden, an die ich mich kaum erinnere. Gleichzeitig setzt sofort das Gedankenkarussell ein: „Warum ich? Warum jetzt? Habe ich etwas falsch gemacht?“ Man sucht nach Antworten, nach einem Schuldigen. Und dann kommt der unvermeidliche Gedanke an die eigene Sterblichkeit auf. Zugegeben, das ist kein angenehmes Thema.
Wenn ich eine Art Fahrplan für den Umgang mit Krebs geben könnte, würde ich das sofort tun – aber die Wahrheit ist, es gibt keinen. Jeder Krebs ist anders, jede Therapie verläuft unterschiedlich, und ebenso sind die Erfahrungen der Menschen, die diese Krankheit durchleben, einzigartig. Eines ist jedoch sicher: Alles ändert sich. Deine Familie, deine Freunde, dein ganzes soziales Umfeld – manche Beziehungen werden gestärkt, andere vielleicht nie mehr wie zuvor sein.
Was kannst du also tun?
Ganz einfach: Alles, was dir Freude bringt. Erlaube dir, auch weiterhin Spaß zu haben und dein Leben zu genießen. Krebs definiert nicht, wer du bist. Du bist nicht *nur* eine kranke Person. Selbst mit einer Krebsdiagnose kannst du ausgehen, reisen, tanzen – einfach du selbst sein. Natürlich gibt es Tage, an denen du dich vielleicht fühlst, als hätte dich ein Zug überrollt, besonders während der Therapie. An solchen Tagen solltest du dich selbst wie die wichtigste Person der Welt behandeln. Du verdienst das größte Stück Kuchen und die schönste Decke, die du finden kannst.
Es ist so leicht, in den Strudel der täglichen Aufgaben und To-do-Listen gezogen zu werden. Aber Krebs macht da keinen Halt – ihm sind deine Pläne egal. Also warum nicht auch einmal die eigenen Ansprüche an Perfektion loslassen? Lass die Staubwolken ruhig da, wo sie sind, und konzentriere dich darauf, wieder Freude in dein Leben zu bringen.
Wird jemals wieder alles normal sein - wie es früher mal war?
Wahrscheinlich nicht. Alles bleibt anders. Aber das bedeutet nicht, dass du nicht weiterhin Freude am Leben haben kannst. Wein trinken? Klar! Am Tisch tanzen? Unbedingt! Urlaub machen? Absolut!
Und seien wir doch ehrlich – Wer will denn schon „normal“ sein?
Der Moment der Diagnose bei Krebs – Was du wissen solltest
Eine Krebsdiagnose verändert das Leben schlagartig. Fragen, Ängste und Unsicherheiten tauchen auf, und die Informationsflut kann überwältigend sein. Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die ersten Schritte nach einer Diagnose, die möglichen Behandlungsmöglichkeiten und hilfreiche Tipps, um sich in dieser herausfordernden Zeit zu orientieren. Unsere Informationen sollen dich dabei unterstützen, dich gut informiert und bestmöglich vorbereitet zu fühlen.
Eine Krebsdiagnose zu erhalten, kann überwältigend und beängstigend sein. Es ist normal, dass viele Gedanken und Emotionen aufkommen. Nimm dir Zeit, um die Diagnose zu verarbeiten, und sprich offen mit Menschen, denen du vertraust. Du bist nicht allein – Deine ÄrztInnen und PsychologInnen können wertvolle Unterstützung bieten. Es kann hilfreich sein, sich nach und nach über die Erkrankung zu informieren, um ein besseres Verständnis zu entwickeln und so Ängste zu reduzieren. Wichtig ist auch, dass du in dieser Zeit achtsam mit deinen Bedürfnissen und Grenzen bist.
Nach einer Krebsdiagnose ist es hilfreich, sich einen Überblick zu verschaffen und gemeinsam mit deinem Ärzteteam die nächsten Schritte zu planen. Kläre so viele offene Fragen wie möglich – etwa zu deiner Krebsart, dem Stadium und den Behandlungsoptionen. Es kann auch nützlich sein, eine zweite Meinung einzuholen und sich über unterstützende Angebote wie Beratung, Selbsthilfegruppen oder Psychotherapie zu informieren. Ein enger Austausch mit deinem Ärzteteam und eine gute Organisation können dabei helfen, das Gefühl der Kontrolle in dieser herausfordernden Situation zu stärken. Hey cancer unterstützt dich auch in dieser Phase!
- Welche genaue Krebsart habe ich, und in welchem Stadium befindet sich die Erkrankung?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen mir zur Verfügung, und welche empfehlen Sie?
- Was sind die möglichen Nebenwirkungen und Risiken der vorgeschlagenen Behandlung?
- Gibt es ergänzende Therapien oder Maßnahmen, die mir helfen könnten?
- Wie oft und zu welchen Terminen sollte ich mich untersuchen lassen?
- Welche Prognose gibt es für meine Situation, und wie wird diese eingeschätzt?
- Gibt es spezielle Unterstützungsmöglichkeiten für KrebspatientInnen, die Sie mir empfehlen würden?
Indem du gut vorbereitet in das Gespräch gehst und dir Notizen machst, stellst du sicher, dass du keine wichtigen Details übersiehst oder vergißt.
Die Diagnose Krebs ist eine enorme psychische Belastung, und es ist wichtig, auf dein seelische Gesundheit zu achten. Möglichkeiten, sich mental zu unterstützen, sei es das Gespräch mit einer Psychologin oder einem Psychologen, der Besuch von Selbsthilfegruppen oder der Austausch mit anderen Betroffenen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress zu mindern. Überlege, was dir in dieser Zeit guttut und dir Kraft gibt. In deinen ersten Gedanken ist Therapie ist nicht dein Ding? Sprich doch dennoch einmal mit einem Profi. Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
Die Entscheidung, wer wie viel über deine Diagnose wissen soll, liegt ganz bei dir. Manche Menschen finden es hilfreich, engere Angehörige und Freunde frühzeitig zu informieren, um Unterstützung und Verständnis zu erhalten. Wähle einen Moment, in dem du dich bereit fühlst, und überlege, wie viel du erzählen möchtest. Manchmal kann es hilfreich sein, ein Familienmitglied oder einen engen Freund darum zu bitten, andere Menschen in Ihrem Umfeld zu informieren, um die emotionale Last zu erleichtern. Offenheit kann eine große Hilfe sein, aber geh nach deinem eigenen Tempo vor.