Ein Blick in die Zukunft am dunkelsten Punkt der Krebsbehandlung.
Es war einer dieser Tage, an denen das Wetter sonnig ist, aber das Gefühl grau bleibt. Ich war draußen, ging spazieren, und versuchte, die Leichtigkeit zurückzugewinnen, die ich lange vermisst hatte. Die schlimmste Phase der Chemotherapie lag hinter mir, und trotzdem fühlte ich mich noch nicht ganz auf der Höhe. Hinter mir lagen schon mehrere Zyklen, aber vor mir auch noch einige dunkle Tage. Während ich so den Waldweg entlang ging, kam mir plötzlich ein Gedanke, der alles veränderte:
Wann bin ich eigentlich Überlebende?

Der Duden definiert einen Überlebenden als jemanden, der ein Unglück überlebt hat. Aber ist nicht die Diagnose selbst die eigentliche Katastrophe? Ab dem Moment, in dem mir die Worte „SIe haben leider Krebs“ mitgeteilt wurden, hat sich mein Leben radikal verändert. Der Schock, die Angst und die Unsicherheit – all das fühlte sich an wie der tiefste Punkt. Und alles, was danach kam – die Chemotherapie, die Krankenhausaufenthalte, die Rückschläge und Fortschritte – war doch schon der Weg hinaus, oder? Bin ich nicht ab dem Tag der Diagnose bereits eine Überlebende?
Dieser Gedanke änderte Alles.
Plötzlich sah ich mich nicht mehr als Patientin, sondern als Überlebende. Ich war nicht mehr das Opfer einer Krankheit, sondern eine Kämpferin auf dem Weg in eine neue Zukunft. Allein diese Änderung der Perspektive brachte eine ungeheure Kraft mit sich. Denn mal ehrlich, wir kämpfen doch ohnehin jeden Tag um so viel: um unsere Termine, unsere Familien, Freundschaften, Sorgen um Geld und die Zukunft. Warum sollte ich mich jetzt, nachdem ich die Diagnose erhalten hatte, als weniger stark sehen?

Dieser Moment war der Beginn eines neuen Denkens. Warum sollte ich warten, bis der letzte Zyklus der Therapie abgeschlossen ist, um mich wieder als ganz und gesund zu betrachten? Die Wahrheit ist, dass das Leben keine Pause macht. Auch während einer Therapie, auch während der schwierigsten Zeiten, geht es weiter. Es mag sich anfühlen, als ob alles stillsteht, aber in Wirklichkeit entwickeln wir uns weiter – wir wachsen, verändern uns und finden neue Wege, uns selbst zu sehen.
Rober Frost sagte: Alles was ich über das Leben weiß lässt sich in drei Worte fassen: es geht weiter.
Es stellte sich eine ganz neue Frage:
Warum nicht jetzt die Zukunft planen?
Warum nicht die Träume, die wir oft auf später verschieben, schon jetzt in Angriff nehmen? Oft denken wir: „Sobald alles vorbei ist, dann werde ich…“. Aber warum nicht heute? Warum nicht jetzt?
Es ist so leicht, das Leben auf „Hold“ zu stellen und zu warten, bis der richtige Zeitpunkt kommt. Wir warten auf das Ende der Ausbildung, den richtigen Partner, den Traumjob, das ideale Haus. Aber was, wenn dieser perfekte Zeitpunkt nie kommt? Was, wenn das Warten nur dazu führt, dass wir immer mehr verpassen? Warum brauchen wir erst eine Krise, um zu erkennen, dass das Jetzt der richtige Zeitpunkt ist?

Ich habe entschieden, dass ich nicht länger warten will. Die Liste der Dinge, die ich irgendwann tun wollte, ist lang. Vielleicht ist sie auch bei dir lang. Warum nicht jetzt anfangen, diese Liste abzuarbeiten? Vielleicht fängst du mit etwas Kleinem an: einen Salsa-Kurs besuchen, eine neue Sprache lernen oder einen spontanen Wochenendtrip machen. Oder vielleicht träumst du schon lange von etwas Größerem – wie mit Orcas in Norwegen schwimmen oder ein Buch zu schreiben. Egal, was es ist: Mach es jetzt! Setz deine Träume nicht weiter auf Pause.
Mach deine Träume sichtbar!
Eine Zukunft voller Möglichkeiten öffnet sich, wenn wir aufhören zu warten und beginnen, aktiv zu leben. Nimm dir ein Blatt Papier und schreib deine Träume auf. Mach sie sichtbar, bring sie zu Papier und lass sie real werden. Denn allein durch das Aufschreiben ändert sich dein Denken. Dein Fokus verschiebt sich von den Sorgen und Ängsten des Alltags hin zu einer Welt voller Freude, Spaß und Erfüllung.
Und vielleicht merkst du plötzlich, dass manche Dinge, die du aufgeschoben hast, gar nicht so weit weg sind. Vielleicht wirst du aus einem „das geht jetzt nicht“ ein „warum eigentlich nicht?“ machen.
Alles bleibt anders - lass uns dieses Anders doch gut werden lassen!
Lass uns also die Zukunft gestalten, voller Mut und Zuversicht. Wir haben nur dieses eine Leben, und das Leben wartet nicht auf uns. Hol dir die Freude zurück, plane deine Träume und tanz das Leben. Und wenn du magst, schick mir Fotos deiner bunten Zukunft – ich freue mich darauf!

Vom Überleben zum Leben: Häufige Fragen und Inspiration für deine Zukunft
Manchmal reicht es nicht, nur zu „überleben“. Es geht darum, das Leben nach einer Diagnose neu zu gestalten und wieder mutig nach vorne zu blicken. In diesen FAQs findest du Antworten auf Fragen, die viele von uns beschäftigen – vom Moment, in dem wir uns als Überlebende fühlen dürfen, bis hin zu der Frage, wie wir unsere Träume nicht weiter aufschieben, sondern aktiv leben können. Lass dich inspirieren, schon jetzt Schritte in eine Zukunft voller Möglichkeiten zu wagen und das Leben mit Freude und Zuversicht zurückzuerobern. Und sag doch hey!
Es gibt keinen festen Zeitpunkt, der dich offiziell zur Überlebenden macht – dieser Moment ist so individuell wie dein Weg. Manche sehen sich schon ab dem Moment der Diagnose als Überlebende, andere erst nach Abschluss der Therapie oder nach einigen Jahren. Entscheidend ist, wann du selbst den Punkt erreichst, dich stärker als die Krankheit zu fühlen. Es ist ein Gefühl, das aus dir selbst kommt und das du selbst bestimmen darfst.
Nach einer Diagnose und den oft langen Behandlungen ist es ganz normal, sich erst einmal fremd oder „nicht ganz“ zu fühlen. Wichtig ist, dir Zeit zu geben und mit kleinen Schritten auf dich selbst zuzugehen. Versuche, Dinge zu tun, die dir Freude bereiten, und suche dir Unterstützung, wenn du sie brauchst. Ein neuer Blick auf dich selbst und das, was du geschafft hast, kann dir dabei helfen, wieder Vertrauen in deinen Körper und deine Kraft zu gewinnen.
Wir neigen oft dazu, auf einen idealen Moment zu warten – doch was, wenn dieser Moment nie kommt? Dein Leben findet jetzt statt. Jeder kleine Schritt, jeder kleine Wunsch, den du dir heute erfüllst, bringt dich deinem erfüllten Leben näher. Es geht darum, Träume und Ziele nicht aufzuschieben, sondern den Mut zu haben, sie schon jetzt anzugehen.
Nach einer schweren Zeit können neue Ziele helfen, dein Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Du kannst mit kleinen, erreichbaren Wünschen beginnen, um Vertrauen und Freude zurückzugewinnen. Jeder kleine Erfolg gibt dir mehr Selbstvertrauen und lässt dich stärker fühlen. Deine Ziele müssen nicht groß sein – Hauptsache, sie bedeuten dir etwas und bringen Freude zurück in deinen Alltag.
Indem du kleine Erfolge feierst und Schritt für Schritt deinen Träumen näher kommst, stärkst du dein Selbstwertgefühl. Notiere dir Dinge, die du schon lange tun wolltest, und versuche, dir nach und nach kleine Träume zu erfüllen. Jedes Mal, wenn du etwas erreichst, spürst du deine eigene Kraft wieder. Es geht darum, dir zu zeigen, wie stark du wirklich bist und dass das Leben voller Möglichkeiten ist – genau jetzt.